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Jungschützen

Die erste urkundliche Erwähnung von Jungschützen in Zirl stammt aus dem Jahre 1881. Damals rückte eine Jungschützenkompanie mit der Zirler Schützenkompanie zum Empfang von Kaiser Franz-Joseph I., der anlässlich des Baues der Eröffnung der Arlbergbahn Zirl besuchte, aus.

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Die Jungschützen waren mit weißen Strümpfen, grauen Hosen mit grünen Hosenträgern, weißem Hemd und einem Holzgewehr ausgestattet. Von einem Hut wird dabei nichts berichtet. Dass die Jungschützen aber einen Hut getragen haben müssten, kann aus folgender Episode angenommen werden. Es wird nämlich dabei erwähnt, dass der Jungschützenhauptmann, Anton Plattner (Taschn Tondl) für sein schneidiges Kommando vom Kaiser persönlich eine Feder aus dem kaiserlichen Federbusch erhalten hat. Sie ist leider, wie so vieles in Zirl, dem Dorfbrand zum Opfer gefallen. Diese "kaiserliche Feder" hat aber die militärische Karriere von Anton Plattner beeinflusst. Er hat es nämlich, dank seiner militärische Fähigkeiten, die den Kaiser bereits damals beeindruckt haben, bis zum Oberjäger bei den Kaiserjägern gebracht.

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1884 wird ebenfalls bei der Eröffnung der Arlbergbahn, vom Ausrücken dieser Zirler Jungschützenkompanie berichtet. Zu welchen Anlass dieser Jungschützenkompanie gegründet wurde und wie lange es sie gegeben hat, ist uns heute bedauerlicherweise nicht mehr bekannt. Die Jungschützen, allerdings nur als Teil der Schützenkompanie, gibt es seit dem Jahr 1955 in Zirl wieder. Sie wurden während der Kommandantschaft von Friedl Hueber (Glatzn Friedl) eingeführt.

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Sie waren mit "Speckbacherhut", weißem Hemd und grauer langer Hose mit grünen Hosenträgern bekleidet. Heute tragen unserer Jungschützen die Zirler Schützentracht.

Die Jungschützen werden heute ab dem 12. Lebensjahr aufgenommen. Sind allerdings Väter oder Großväter bei der Kompanie, können Buben selbstverständlich schon früher aufgenommen werden, die die Verantwortung für ihre Kinder und Enkel übernehmen.


Bei den Jungschützen kommt es nicht so sehr auf das exakte Exerzieren oder den perfekten Gleichschritt an, was aber nicht heißen soll, dass keine Disziplin einzuhalten ist. Es ist nämlich unter gar keinen Umständen der Sinn der Jungschützen, sie sozusagen als "Kindersoldaten" auszubilden. Deshalb tragen unsere Jungschützen bis zum 16. Lebensjahr auch keine Gewehrattrappen oder gar Gewehre.

Als Jungschützen werden Kinder aufgenommen, die sich in einer Gemeinschaft wohlfühlen, in der sie kleine, aber nicht unwichtige Aufgaben übernehmen dürfen. Hat ein Jungschütze zusätzlich noch Interesse am Schießsport, dann ist er bei der Schützenkompanie gut aufgehoben. Jungschützen sind für jede Schützenkompanie eine Bereicherung. Sie sind, so wie unsere Marketenderinnen, ein ganz besonderer Blickfang.

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Die Jungschützen sind in folgende Klassen gegliedert:

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Jungschützen von 12 bis 16 Jahren

 

Sie marschieren als eigener Block hinter dem Pioniermeister und sind mit "Pionierschürze", Winkel, Axt, Sanitätstasche und Taschen zum Verstauen der abgefeuerten Salutmunition ausgerüstet.
Eine der Hauptaufgaben der Jungschützen ist das Einsammeln der abgefeuerten Salutmunition. Diese Tätigkeit erfordert Schnelligkeit, damit die Hülsen nach der Salve so rasch als möglich eingesammelt wird. Zudem ist ein scharfes Auge notwendig, damit keine Hülse übersehen wird. Diese Tätigkeit ist auf einem Rasenboden oft sehr schwierig. Unsere Jungschützen meistern diese Aufgabe mit großer Begeisterung und mit ganz besonderer Gewissenhaftigkeit. Sie wissen, dass die Hülsen zum Nachladen wieder alle gebraucht werden und eine übersehene Hülse leicht in unbefugte Hände gelangen könnte. Der Lohn dafür, ist dann die Einkehr zu Würstl und Limo, gemeinsam mit den Erwachsenen.

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Jungschützen von 16 bis 18 Jahren

 

Diese Jungschützen werden bei der Jahreshauptversammlung angelobt und dann als sogenannte "Gewehrschützen" in die Kompanie übernommen. Sie werden in der Handhabung des Gewehres und den dafür notwendigen Sicherheitsvorschriften ausgebildet, um bei den Ausrückungen damit exakt exerzieren und Salutschießen zu können.

Anker 1
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